Reportage »Fremdenzimmer«
Eigenpublikation aus politischem Anlass
Lernen wir einen Fremden näher kennen, so entdecken wir einen Menschen. Einen Menschen, der fühlt, hofft, träumt und eine individuelle Vergangenheit hat. Um Menschlichkeit geht es auch in dem Band »Fremdenzimmer«, den wir 2015 gemeinsam mit dem Autor Wilhelm Warning entwickelt haben. Ziel war es, die Schicksale der Menschen zu erzählen, die sich hinter dem anonymen Wort »Flüchtling« verbergen. Porträtiert wurden 16 Männer aus verschiedenen Regionen Syriens. Darunter u. a. Städter, Landwirte und Studenten – alle mit unterschiedlichem religiösem Hintergrund. Sie sprechen verschiedene Dialekte, haben ganz andere Traditionen gepflegt und Leben geführt. Bis zum Krieg. Warning führte mit den Porträtierten Interviews in drei Sprachen. Ein Lektoren-Team arbeitete eng mit ihm an den Texten. Für die Porträts beauftragten wir den Fotografen Enno Kapitza. Für ihn eine nicht ganz einfache Aufgabe, denn viele Männer hatten Angst. Am Ende ließen sich aber alle fotografieren. Zumindest von hinten. Die bewegende Publikation ist im Sieveking Verlag erschienen.